traumkino basel

SEXKINO BASEL

Der Sex, für den vollmundig in den Zeitungen geworben wird, bleibt zunächst angedeutet und ist Soft-Erotik und Striptease, Klamotte, Aufklärung (Pseudodoku, Report) oder nackte Haut mit Exotik und Sadismus. Zu dem überwiegend harmlosen Trash gesellen sich moralisch grenzwertige Streifen. Von da an ist es nur noch ein kleiner Schritt. Echte Kopulation (en detail in Grossaufnahme) als der Übergang zu Hardcore kann ab 1980 (unzensiert) gezeigt werden. Bis zu fünf Kinos spielen gleichzeitig "exklusiv und absolut neu für Basel" Pornos.


mit freundlicher Genehmigung Baslerstab - Telefon mit Herrn Faller

Mit Nudismus und Oben-ohne verdient seit den Sechzigern schon die Innenstadt gutes Geld. Für das Kleinbasel stellt bald nach Neueröffnung das Clara auf Liebesrauschen um. In der Vorstadt bewegen sich Morgarten und Corso der Familie Gass an den Grenzen des Rechts. 1977 werden für 'Ilsa- die Hündinnen vom Liebeslager 7' („skrupelloses, antisoziales Verhalten, das nur mit Gewinnsucht erklärt werden kann“) und die Erwin C. Dietrich-Exploitation 'Rolls-Royce-Baby' 30 Tage Gefängnis und 10'000 Franken Busse ausgesprochen (BaZ 8.9.1977). Das bereits früher verwarnte Unternehmen hilft sich zwischenzeitlich mit Actionunterhaltung aus.

Der Zürcher Erotika-Produzent Edi Stöckli erwirbt das Mascotte, wo er Nägel mit Köpfen machen will. Gespreizte Beine und ein erigiertes Glied sind im Kanton zwar allmählich möglich, aber Ausscheidungen noch Tabu. Auf der deutschen Seite konkurriert mit dem Bahnhofskino Bali ein als Schankbetrieb lizenziertes Konzept (PAM) zur Auswertung der harten (amerikanischen) Ware.

1991 muss das Morgarten schliessen, weil ein Umbau gegen Baurechtsauflagen kein Gehör findet. Club und Clara finden zu hehren Inhalten zurück. Das Corso, dessen Lage weniger Anonymität als das Mascotte bietet, macht 2011 dicht.


traumkino basel