traumkino basel
Grossbasel

Kinostrasse Steinen, "erstklassig ausgestattete Schaufenster -Theater mit beträchtlichem Raumangebot im Brennpunkt der Stadtlage"

`Man hat oft darüber diskutiert, was Basel als Kinostadt derart verblassen, ja sterben liess. Nicht ohne Grund ist dabei der Hinweis auf eine Filmkritik, die sich erst spät zu jenem Niveau entwickelt hat, auf dem auch andere Kultur- und Kunstformen angegangen werden. Man sucht(e) eine Erklärung in der grossen Anzahl Fernsehprogramme. Nicht ganz zufällig aber war auch das Klima, das bis vor kurzem einerseits unter den Kinobesitzern und andererseits zwischen ihnen und der kritischen Presse geherrscht hat. Dass damals das Kino mehrheitlich just in PR-Texten sein Heil suchte, und dies mit einigem Ingrimm, war ein für Basel ebenfalls typisches- und verhängnisvolles Eigentor (…) Ein einziger wichtiger Punkt ist dabei noch gesamtschweizerisch verbindlich: der Umstand, dass in unserem Land der Film immer noch weitgehend als Kultur zweiter Klasse betrachtet wird. Jene Schichten, die ins Theater oder Konzert zu gehen pflegen, sind- wenn überhaupt- auf die falschen Filme eingeschossen: auf jene, die nur durch exzessive Propaganda oder Oscars oder 'verfilmtes Kulturgut' attraktiv erscheinen. Der starkverbreitete filmische Analphabetismus, die Unfähigkeit, einen Film als Film und nicht bloss als Vehikel einer anderen konzipierten Kultur zu betrachten Dadurch wird auch die elementare Neugier, Beweglichkeit und Liebe gegenüber den Ausdrucksformen des Films verbaut`
(Film und Kino in Basel) Bruno Jaeggi Basler Stadtbuch 1977

Fata Morgana 1911 nach Umbau - Nachlass Frau Rosenthal, zVg Paul Meier-Kern
Das in einem kleinen Ladenlokal Ende 1907 als 'erstes ständiges Basler Kinematographentheater' eröffnete, mit seinem Namen orientalisch-romantische Assoziationen weckende Fata Morgana hatte zwei Ein- und Ausgänge: den einen an der Falknerstrasse, wo dann das Lederwarengeschäft Hablützel war und den anderen gegenüber an der Freien Strasse. Dicht unter der Leinwand sass Papa Utz und spielte Klavier, derweil der Besitzer jeweils nach Schluss der Vorstellung 'Billette mit B sind abgelaufen' in den überfüllten Saal rief, hiess es später dazu einmal in einem Bericht. Das war noch in der Zeit des Stummfilms. In dem schmalen, langgestreckten Raum mit seinen 180 Sitzplätzen wurden die 'Schlager' von damals gezeigt: lustige Abenteuer des französischen Komikers Max Linder, Schauerdramen, Aktualitäten, kitschige Liebestragödien - von nur drei- bis fünfhundert Meter Länge. Ein 'Erklärer' kommentierte die Vorgänge auf der Leinwand. Hinter der Projektionsfläche war ein Geräuschemacher postiert, der für akustische Effekte besorgt war, indem er Meereswellen rauschen, Pistolen knallen, Scherben klingen, wilde Tiere fauchen oder Gewitter donnern liess.
`Die opulenten Fassaden der Kinos prägten ein halbes Jahrhundert lang die Zentren der Städte. Mit ihren Dekorationen und Leuchtschriften, ihren kolossalen Transparenten, Spiegeln, strahlenden Vitrinen unterbrachen sie den Rhythmus der Ladenzeilen, bildeten schrille Akzente an Strassenecken, gaben im Dunkeln etwas ab von ihrem Glanz, projizierten sich auf dem Asphalt, dem nassen, und widerspiegelten sich auf den gelackten Oberflächen von Limousinen. Jetzt, wo diese städtebauliche Herrlichkeit allmählich verschwindet, wo die letzten Kinopaläste bedroht sind, umgebaut oder abgerissen, die Säle zwei- und dreigeteilt werden, die Palasttreppen und Foyers anderen Zwecken weichen müssen und die Schauseiten Supermarkt, Bürogebäude, Wohnhaus und Kino zugleich anzeigen, ist es an der Zeit, Rückschau zu halten, Inventar zu machen`
(Architektur für die Nacht) Ulrike Jehle-Schulte Strathaus 1990 -> Ausstellung Rosa Lachenmeier
mit freundlicher Genehmigung Foto Hannes-Dirk Flury   traumkino basel
mit freundlicher Genehmigung Foto Peter Hauck
  traumkino basel
mit freundlicher Genehmigung Foto Walter Sütterlin
`Überhaupt ist es die gesellschaftliche Komponente des Kinos, für die sich Paul Meier, jahrelanges Mitglied der staatlichen Filmkommission, besonders interessiert. In seiner Publikation ,Verbrecherschule oder Kulturfaktor?’ nimmt er die Anfänge der Lichtspielsäle in Basel unter die Lupe. „Bürgerlich-konservativen Kreisen aber auch Schullehrern war das Kino ein Dorn im Auge. Man sagte, es spreche bloss die niederen Instinkte des Menschen an.“ Auch Kulturschaffende seien dem Film anfänglich kritisch gegenübergestanden und hätten das Kino (aus Angst vor Konkurrenz?) als etwas Zweitrangiges behandelt, sagt Meier` - > Als das Kino in Basel begann - > Kino-Anekdoten
(„Jeder sieht immer seinen eigenen Film“) Zeitzeuge Paul Meier-Kern Basler Woche vom 3.6.1999

-> mehr
   
Film gibt es zunächst vor allem an der Herbstmesse. Seine Nachbarschaft zum Jahrmarktbetrieb hat etwas Anrüchiges, Unseriöses, weshalb das Kinowesen dem Polizeidepartement zugewiesen wird, wo es noch heute ist. 1907 Fata Morgana an der Freienstrasse erstes festes Kino der Stadt. Die Spielstätten der Frühzeit sind umgebaute Ladengeschäfte oder als Grossäle an das Theater angelehnt, wo auch Variétés und andere Bühnenveranstaltungen Platz finden . Die Gründungen der zwanziger Jahre fallen noch in die Zeit des Stummfilms. 1950-1960 dritte Bauphase nach kriegsbedingtem Unterbruch.

mit freundlicher Genehmigung Foto Walter Sütterlin
 
Von 1917-1971 amtet ein von der Regierung eingesetztes Gremium aus Polizisten, Juristen, Pfarrern, Journalisten und Lehrern der Basler Filmzensurkommission, moralisch unsittlich oder verrohend wirkende Bilder zu verbieten. Innerhalb des Polizeiinspektorates sammeln drei Beamte Informationen zu Handen der Kommission. Sie studieren Aushänge und lesen Filmkritiken. Ab 1962 müssen Filme vier Wochen vor Aufführungsbeginn angemeldet werden. Filmstellen werden herausgeschnitten, abgedeckt oder durch harmlosere ersetzt. Bedeutende Werke wie The Big Sleep (Howard Hawks), Paths of Glory (Stanley Kubrick - "sicherheitspolizeiliche & politische Gründe"), Les Amants (Louis Malle) oder der Italowestern Il Grande Silenzio (Sergio Corbucci) gelangen erst später zur Aufführung. Parlamentarische Vorstösse im Zusammenhang mit der sexuellen Entkrampfung und dem im Kanton Baselland gebilligten Aufklärungsstreifen Das Wunder der Liebe führen dazu, dass 1971 die Zensur abgeschafft und nur noch über das Jugendschutzalter entschieden wird. Der Geschäftsführer des Capitol setzt 1968 den US-freundlichen Vietnamfilm The Green Berets mit John Wayne nach heftigen Protesten ab. Kontroversen und Boykottaufrufe erreicht 1988 The Last Temptation of Christ von Martin Scorsese. Zum Thema exisiert eine Lizentiatsarbeit von Christian Hilzinger.

Fata Morgana 1930 Hintereingang - Nachlass Frieda Rosenthal, zVg Paul Meier-Kern
Unter dem Druck der Wirtschaftslage und ruinöser Konkurrenzverhältnisse wird am 1. Juli 1935 zwischen dem Schweizerischen Lichtspieltheaterverband (SLV) und dem Filmverleihverband (SFV) ein Interessenvertrag zu Selbsthilfe- beziehungsweise Schutzmassnahmen unterzeichnet. Wie in zahlreichen anderen Wirtschaftszweigen der Industrie und des Gewerbes handelt es sich um eine Kartellabmachung mit der Bestimmung, dass Mitglieder der Theaterverbände Filme nur bei Mitgliedern des Verleihverbandes beziehen und letztere nur Mitglieder der Theaterverbände beliefern dürfen. Als Bedürfnisklausel ist das Aufnahmeverfahren für neue Kinos geregelt, welche über eine Konzession verfügen müssen. Die Spielfilmeinfuhr ist einer Bewilligungspflicht unterstellt und auf 400 bis 500 Streifen jährlich beschränkt. Die Abwehrpraxis dieser umfassenden Filmmarktordnung hat unter anderem dem Filmclub Le Bon Film strenge Grenzen auferlegt (Zuweisung von Quartierkinos als unattraktive Aufführungsorte und Beschränkung der Spielzeiten auf den besucherschwächsten Tag) und Projekte verzögert oder blockiert, auf der anderen Seite Konzentrationsbindungen im Verleihwesen, eine Überschwemmung mit Angeboten oder die Entwicklung hin zu Kinoketten gebremst. Mit Inkrafttreten des neuen Bundesgesetzes über Kartelle und andere Wettbewerbsbeschränkungen am 1. Juli 1996 sowie des neuen Filmgesetzes am 1. August 2002 wurde die Branche liberalisiert.

Umbau Alhambra Sommer 1961
 
Säkulare Erbauung - Sonntags-Matineen des Kulturfilmbundes
-> mehr
1964 Höchststand 13'247 Plätze. 1957 4,2 (Spitze)- 1960 3,8- 1972 2,5- 1976 noch 1,6 Millionen Eintritte. Fernseh- und Videoverbreitung machen die Volumen der Grosskinos unrentabel. Verschachtelung durch Ausbauten und neue Kubusse mit Mehrfachnutzung verhindern die Schliessung. Abgesehen von Porno verbleibt die Erstaufführung an ausgehattraktiver Lage als einziger (rentabler) Kinotyp.
1990 1'254'361 Eintritte, 2008 834'873.


Walch & Co Kinobetriebe
Inhaber Peter Walch
(Abc+Eldorado+Hollywood+Plaza)

Cinébref Basel AG
Geschäftsführer Raymond Furler
Hopf Holding und Verwaltungs-AG
Jacques+Peter Hopf
(Rex+Scala)

Kino-Theater AG
Geschäftsführer Werner Lüthi
(Alhambra+Club+Palermo+Forum)
Fusionsprodukt der City-Cinéma Betriebs AG
(Gründung 1930 Rudolf Rosenthal) und der
Kino-Theater AG Kitag (Jean Frey AG)

Küchlin Cinéma-Theater
Inhaber Enrico Ceppi
(Küchlin)

Cinégraphe AG
Inhaber Enrico Ceppi
(Odeon)

Capitol Kinobetriebe AG
Geschäftsführer Edgar Müller
(Capitol) Besitzer Willy und Willy Paul Wachtl (junior)

 

 

Kino Central AG
(Studio Central) Geschäftsführer Hansjürg Jenni

Kino AG
Familienbetrieb Marianne+Max Gass
(Morgarten+Corso)

E.A. Stöckli Kinobetriebe AG
Geschäftsführer Max Lang
(Mascotte) East Cinémas AG

Studiokino AG
Geschäftsführer Martin E. Girod
(Atelier+Camera)

Willi Fromer
(Union)

Werner Naef
(Clara)

capitol

Besitzverhältnisse 1979

 
Besitzverhältnisse 1995

alhambra
 

Besitzverhältnisse Ende 2005
Die Gebrüder Rosenthal eröffneten 1907 mit dem Fata Morgana das erste ständige Lichtspieltheater in Basel. Als Inhaber fungierte ihr Vater, ein ehemaliger Bergbauingenieur von Beruf, der sich in der Schweiz zur Ruhe gesetzt hatte. Dem Konzern gehörten Kinos im Kleinbasel und dann ab 1930 mit dem Alhambra und Palermo auch zwei Betriebe im Grossbasel an.
Jacques Kolb, der in Olten eine Drogerie besass, war eher durch Zufall 1938 dem damaligen Besitzer des Tell-Kinos und Mieter der Eldorados, H. Brunowski, begegnet. Der polnische Jude beschloss, nach Amerika auszuwandern. Zunächst wurde die 'Kinounternehmung AG' gegründet und elf Jahre später konnte die Eldorado-Liegenschaft erworben werden. Dank geschickter Programmgestaltung hauptsächlich mit der Wahl französischer Filme schuf man sich bald einen guten Namen.

`Das ist nun das Neueste: Sex in drei Dimensionen. Wer sich wehrlos die nämlich obligatorische Brille- links ein rotes, rechts ein grünes Fensterchen- erstanden hat und viermal schön folgsam, immer auf ein Zeichen hin, das Kartonbinockel auf die Nase drückt, kann für jeweils eine kurze Sequenz das technisch unvolkommene Wunder der Dreidimensionalität erleben. Auf Kosten der Farbe tritt dann etwas Rundungsillusion vor den Blick, der zwischendurch über den blossen Teenagerleib von Leena Skorg gleiten darf`
(Sex in 3 D) Kritik zum Film La vie sexuelle de Greta/Capitol National-Zeitung vom 14.2.1973

mit freundlicher Genehmigung Fotos Walter Sütterlin

 

 

 
1975   Im Plaza veranstalten 10 Kinos zum Saisonbeginn (Oktober) die erste Kino-Party und zeigen 18 Vorspanne kommender Filme. Die Resultate einer im Frühjahr durchgeführten Publikumsbefragung mit 10'213 Antwortkarten werden vorgestellt.
1977   Zürcher Kino-Theater AG (Jean Frey AG) übernimmt von Allgemeiner Kinematographen AG (Schweizerische Bankgesellschaft) als Kimola AG Betrieb von Alhambra, Palermo + Forum.
1978   Edi A. Stöckli Kinobetriebe AG übernimmt Mascotte AG.
  Fleisch ist Fleisch: Drei (zwei) Filme für einen Eintritt, Videokabinen, Szenetreffpunkt (?) sowie die Gewohnheiten einer älteren Kundschaft halten zwei Sexkinos trotz digitaler Hauslieferung am Schwitzen
-> mehr
1979   Walch & Co Kinobetriebe übernimmt von Kino-Unternehmung AG (Karl Kolb) Eldorado.
1980   Kino-Theater AG überträgt Programmierung ihrer Kinos Alhambra, Palermo und Club ab Juli an Walch & Co Kinobetriebe.
1982 / 83 ‚Absolut neu für Basel’: Porno in fünf  Schuppen (was man früher Sittenfilme nannte).
1983   Berner Kinobetreiberin Beki Probst übernimmt Club + (1985) Movie.
1983   Cinébref AG übernimmt Studio Central.
1985   Pool und Beginn gemeinsamer Betrieb Walch & Co Kinobetriebe und Cinéma Küchlin Ceppi & Co.
1985   Kleinbasler Kinos Camera und Movie veranstalten erstes Basler Kinofest.
1988   Gründung Stiftung trigon-film in Basel zum Verleih von Filmen aus der Dritten-Welt:
Präsidentschaft Peter Tschopp (Geschäftsführer Bruno Jäggi). www.trigon-film.org
1988   Zürcher Kinobetreiber und -verleiher Jürg Judin übernimmt von Beki Probst Club+Movie.
1989   1. Basler Kinofest vom 1.-3. September.
1989   Sitzplatznummerierung-Reservationssystem in den Kinos Eldorado 1 und Hollywood 1 möglich.
1991   Montag neu 'Kinotag' zum ermässigten Eintritt von neun Franken (BL seit 1992).
1991   Auf dem Münsterplatz startet Open-Air.
1991   Änderung des Gesetzes betreffend die Vorführung von Filmen. Die Festtagssperre wird aufgehoben.

Foto Klaus Steinke
1993   Studiokino AG übernimmt von Screen AG Zürich (Filmverleih Rialto) Club+Movie.  
1993   Capitol Kinobetriebe AG übernimmt zusammen mit Berner Kinobetreiber Roland Probst Kinos und Namen der Cinébref AG.
1994   Umrüstung der Grosskinos von Dolby-Stereo auf  6-Kanal-Digitalton.
1995   East Cinémas AG übernimmt Corso.
1995   Sommerfilmfestival zum 100jährigen Geburtstag des Films mit 112 Reprisen in den Kinos Eldorado + Küchlin. 13. + drittletzte Durchführung, zuletzt 2001. Verantwortlicher Manfred Thurow.
1995   Walch Kinobetriebe AG lanciert Kunden-Vorzugskarte Moviecard.
1999   Start Open-Air 'Kino am Pool' im Gartenbad St. Jakob.
1999   Premierentag neu Donnerstag statt Freitag.
2000   Übernahme der Cinébref AG durch die Kitag (Cinetrade).
2000   Kino-Abo (6 Eintritte für 5 in allen Basler Kinos) wird nach 20 Jahren eingestellt.
2002   Neupositionierung der Studiokinos Atelier, Camera, Club+Movie unter einer Gruppe als kult.kino ag.
2003   Nein des Basler Souverän zu einem Multiplex auf der Heuwaage (Architekten Herzog & de Meuron) mit 36462 zu 16812 Stimmen.
2003   Start Mittagskino im Atelier.
   
  RIP Weil am Rhein Bali(Hauptstrasse 331), Central(Hauptstrasse 216), Camera(Hauptstrasse); Lörrach Die Kamera(Am Marktplatz im Hotel Storchen), Wallbrunn(Wallbrunnstrasse 26), Hirschen(Tumringerstrasse 184); Grenzach Kino Weiser (Markgrafenstrasse 3); Wyhlen Rheingold(Rheinfelder Str. 3), Zentral/Ochsen (Rheinfelderstr. 13) -www.allekinos.com
   
2004   Im Marktkauf-Center von Weil am Rhein/D eröffnet ein Multiplex mit fünf Sälen, während ambitioniertere einheimische Projekte (Heuwaage, Freie Strasse 107, Dreispitz, Buss-Areal Pratteln) alle gescheitert sind.
2005   Beginn digitaler Projektionen im Plaza.  
2005   Kinowerbung (Cinecom) digital ab Beamer.  
2006   Nach den Grenzstädten Lörrach (Cineplex Metropolis mit 5 Sälen, Eröffnung 1996+ Ausbau 1998), Saint-Louis (La Coupole mit 3 Sälen, Eröffnung 2000) und Weil (Kinopalast mit 5 Sälen, Eröffnung 2004) hat Basel neben dem ausgebauten Atelier ein Multiplex (Pathé Küchlin 8 Säle, Joint-Venture Pathé Schweiz AG mit Cinéma Küchlin AG c/o Kinvar AG). Beginn Vormittagsvorstellungen.
2007   Pathé Küchlin AG übernimmt von Walch Kinobetriebe AG Eldorado und Plaza.
2009   Gratiszeitung Baslerstab lanciert einen Cine Guide als Folder im Taschenformat in einer Startauflage von 10000 Exemplaren.
2009   Pathé (Ciné Pass) und Kultkino-Gruppe (ciné.viel) bieten Jahres-Passepartouts für 420 Franken an.
traumkino basel
Foto Peter Heman


www.picturebale.ch Foto Claude Giger
Longsellers…Sie liefen und liefen…Longsellers…Sie liefen und liefen…Longsellers
(tempi passati, die Zeiten sind bekanntlich schnelllebig, Blockbuster starten im neuen Jahrtausend mit einem Grosseinsatz an Kopien und auch in Basel häufig in mehreren Sälen gleichzeitig. August 2004 Fahrenheit 9/11 [Eldorado/Atelier] und Mai 2006 Mission Impossible 3 [Capitol/Rex/Plaza] erstmalig gleichzeitige Auswertung konkurrenzierender Betreiber)
1965 26 Wochen My Fair Lady/Scala 89/90 50 When Harry Met Sally/Eldorado+Hol+Club+Movie
1968 29 Das Wunder der Liebe/Rio   1991 40 Dances With Wolves/Rex+Scala+Central  
1974 26 The Sting/Küchlin+Odeon   94/95 30 Four Weddings and/Scala+Capitol+Central  
78/79 23 Die Schweizermacher/Eldo   94/95 39 Forrest Gump/Scala+Central  
1983 28 Tootsie/Capitol   1998 34 Titanic/Küchlin+Hollywood  
85/86 70 Amadeus/Eldorado   98/99 36 La Vita E Bella/Capitol+Central+Rex  
1986 25 Männer/Atelier   01/02 33 Amélie de Montmartre/Club+Camera+Royal  
1988 34 Dirty Dancing/Küchlin   05/06 30 As It Is in Heaven/Club+Atelier+Camera  
1989 34 Rain Man/Eldorado+Hollywood+Movie   06/07 53 Die Herbstzeitlosen/Capitol+Rex+Central  
      08/09 40 Bievenue chez les Ch'tis/Club+Movie+Küchlin+Eldorado  
 
Fotos Peter Heman    
traumkino basel`Der obere Teil der Eingangsfront setzt sich aus glänzenden Spiegelwänden mit graphischen Aufteilungen in Neon zusammen. Gleichzeitig hat man das Ganze auf Tag- und Nachtwirkung eingestellt: tagsüber heben sich die Zeichnungen durch farbige Rohre, nachts durch Neonlicht wirksam vom Hintergrund ab. Durch die gewellte Decke im Hochglanzanstrich über der Eingangspartie wird das Farbenspiel weitgehend ergänzt (…) Wer durch die drei Doppeltüren der grossen Glaswand- sie weist eine Länge von sechs und eine Höhe von neun Metern auf und wurde von der Glas & Spiegel AG geliefert- ins Foyer tritt, ist von der Atmosphäre der Grosszügigkeit gefangen. Über einen riesigen, samtweichen Perser erreicht man das Vestibül, das in ein Parkett- und in ein Balkonfoyer gestaffelt, jedoch in einem einzigen Raum zusammengefasst ist. Zwei elegant geschwungene Aufgänge, die ihre Fortsetzung und Verbindung in der ausladenden Brüstung finden, führen zum Balkon. Die Vorplatznischen sind mit reizenden Wandleuchten ausgestattet, die auf die schönen Teppiche, auf den zweifarbig gemusterten Marmorboden und die stilvollen Polstermöbel mit ihren pastellfarbigen Manchester-Überzügen ein intimes Licht werfen (…) Einen überwältigenden Eindruck hinterlässt der Balkon mit seiner Neigung von 34 Grad, seinen 400 meergrünen Sitzplatzreihen, seinen gestaffelten Wänden und den harmonisch abgestuften Farben. Die Decke, die sich über den weiten Parterre- und Balkonraum wölbt, ist sägeförmig ausgebildet und mit Vouten für die indirekte Neonbeleuchtung versehen worden. Die Bühne ist auf der ganzen Breite geöffnet und mit goldfarbigen Veloursvorhängen umrahmt`
(Das neue Eldorado in der Steinen) t. National-Zeitung vom 21.10.1949

CAPITOL
Steinenvorstadt 36 als Basels erstes Tonfilmtheater (13.8.1929)
15.12.1928-1979 als Kino- und Geschäftshaus (Architekten Bercher,Tamm+Wipf) mit 1210 und zuletzt 842 Plätzen (Umbauten 1950 und 54). Neubau als Zweisaalkino 18.2.1982 mit 352 und 135 Plätzen als Kino-, Wohn- und Geschäftshaus (Carabelli-Architekten). Umgestaltung 2002. Letzter Spieltag 26.1.2022

traumkino basel
mit freundlicher Genehmigung Foto Peter Armbruster

traumkino basel
mit freundlicher Genehmigung Foto Urs Zimmer
-> Neubau Capitol 1982
-> Bilder 2006
  WITTLINS ODEON/ ELDORADO
Steinenvorstadt 67
13.4.1914-1921 als Wittlins Odeon mit 330 Plätzen: Emil Wittlin baute in ein bestehendes Gebäude ein Kino,dessen Betrieb er ab 1917 verpachtete. Eröffnung Neubau 19.10.1949 mit 786 Plätzen (Architekt Emil Grauwiler). Neubau als Zweisaalkino 27.11.1981 mit 394 und 120 Plätzen als Kino-, Wohn- und Geschäftshaus (Carabelli-Architekten), wobei das Eldorado 2 mit einer Kleinleinwand von 1,7 auf 4 Meter am 30.3.1984 verspätet eröffnet wurde, nachdem sich der Verband Basler Lichtspiele gegen ein zweites Grosskino ausgesprochen hatte. Renovation 2008. Ab 2007 wurde es von der Pathé Küchlin AG betrieben. Letzter Spieltag 14.5.2014


mit freundlicher Genehmigung Peter Armbruster

-> Bilder 2006/07





Arena-Cinémakomplex im Stücki-Park im Sommer 2021, die Strukturbereinigung ist abgeschlossen
KÜCHLIN/ PATHÉ KÜCHLIN
Steinenvorstadt 55
31.8.1912 als Variété-Theater: definitiv als Kino mit 1230, 960 und ab 2003 noch ca. 800 Plätzen wurde der als Rangtheater angelegte Saal ab 1950 genutzt (Umbau Architekt Emil Grauwiler). Die Familie Ceppi hatte die Liegenschaft 1948 von der Brauerei Warteck erworben. Duplexausbau 6.8.1983 mit 186 Plätzen (Architekt Bernhard Floris)
16.11.2006 Multiplex Pathé Küchlin Steinenvorstadt 59 und 63 (Architekten Burckhardt und Partner) durch angrenzenden Neubau (Abriss Komödie) mit 8 Sälen und insgesamt 2306 Plätzen. Das Kino schloss im Juni 2023 seine Türen, aber öffnete ein paar Monate später wieder für eine Zwischennutzung

mit freundlicher Genehmigung Foto Peter Hauck
-> Bilder 2007


  CINÉBREF/ REX
Steinenvorstadt 29
4.11.1937-1939 als Aktualitätenkino Cinébref mit 558 Plätzen (Architekten Oskar Meyer und Albert Löhrer), bis die Bewilligung für Spielfilme erteilt wurde. Totalrenovation 1966. Abriss 1984 Neubau als Zweisaalkino 14.11.1986 mit 325 und 210 Plätzen (Carabelli Architekten) als Kino-, Wohn- und Geschäftshaus. Umgestaltung 2002. Letzter Spieltag 5.1.2020

-> Bilder 2006

plaza    rex
HOLLYWOOD
Steinenvorstadt 45/Stänzlergasse 4 erstes Duplex-Kino Basels
13.4.1951 mit 490 und zuletzt 362 Plätzen (Architekt Marcus Diener). Ausbau als Zweisaalkino 5.11.1981 (120 Plätze). Letzter Spieltag 16.10.2005 (Neubau)
traumkino basel
-> Anfang und Ende des Hollywood
  PLAZA
Steinentorstrasse 8
1.9.1961 im UG eines Wohnneubaus mit 650 Plätzen (Architekt Marcus Diener): das Kino, dessen Anzahl Plätze 1990 von 577 auf 433 reduziert wurde, verfügte über eine Breitleinwand von 12 Metern und wurde auf Ende 2017 geschlossen (Umnutzung)
traumkino basel
-> Bilder 2006/07
PALERMO
Theaterstrasse 4 (vis-à-vis Stadttheater)
21.11.1928 als Kino mit Variété mit 720 Plätzen (Architekten Suter+Burckhardt). Totalumbau 1958 mit 800 und zuletzt 490 Plätzen (Architekt Marcus Diener): das Kino verfügte über eine Breitleinwand von 11 Metern. Letzter Spieltag 30.6.1982 (Neubau Wohn- und Geschäftshaus)


mit freundlicher Genehmigung Fotos Walter Sütterlin
Leuchtschrift des Scala in der Moderne der 60er
 

CARDINAL/ ALHAMBRA
Falknerstrasse11/Freie Strasse 36
5.9.1912-1.12.1919 als Lichtspiele Cardinal-Theater als Kino mit Variété (Umbau einer Bier- und Konzerthalle, Besitzerin war die Bierbrauerei Cardinal) mit 355 und später 466 Plätzen im Hintergebäude des Hauses zum Kardinal. Neubau 1938 mit 904 Plätzen (Architekten René Cavin und Oskar Meyer). Totalumbau 1961 mit 930 und zuletzt 851 Plätzen (Architekten René und Hugo Toffol). Letzter Spieltag 30.6.1982 (Neubau 'Stadt-Passage')

traumkino basel  
Copyright Basler Denkmalpflege, Foto Christen 1969
SCALA
Freie Strasse 89
15.10.1964 als Kino- und Geschäftsneubau (Architekten Wilfried Boos+Johannes Gass) mit 516 Plätzen, einem grosszügigen Foyer und repräsentativen Treppenaufgang. Der Betreiber Cinéscal AG ging 1970 in die Cinébref AG auf. Letzter Spieltag 1.6.1998 (Umnutzung 'Paracelsus-Zweig')
traumkino basel
traumkino basel
mit freundlicher Genehmigung Fotos Kurt Wyss
  CINÉ MIROIR/ CINÉMIROIR/ CLUB
Stadhausgasse 34 (Marktplatz) als erstes Etagen-Kino Basels
8.12.1951 mit 218 Plätzen im OG eines umgebauten Tea-Rooms (Architekt Joseph Thüring) des 1915/16 erbauten Singerhauses: erstes 16mm-Schmalfilmkino der Schweiz zur Vorführung von Dokumentarfilmen und Wochenschauen. Inhaberin war die Zürcher Kinobetreiberin Margrit Schumacher. 26.12.1953 Wiedereröffnung als 35mm-Normal- und Exklusivitätenkino für Kulturreprisen und Jugendfilme, bzw. später vor allem Spielfilmreprisen. Letzter Spieltag 31.3.1978 (Umbau Singerhaus): ab 1979 im UG als Cinéma Club (siehe Studiokinos)
CENTRAL/ STUDIO CENTRAL
Falknerstrasse 19/Weisse Gasse 6
20.12.1908-1943 mit knapp 200 Plätzen. 1944 Umbau zum Studiokino Central, nachdem man zuvor als die 'Revolverkücke Grossbasels' gegolten hatte, mit 152 Plätzen. Letzter Spieltag 23.5.1955 (Neubau Modehaus Feldpausch) und Domizilverlegung an Gerbergasse 16 (siehe Studiokinos)
  FATA MORGANA
Freie Strasse 32/Falknerstrasse 7 22.12.1907 mit 180 Plätzen in einem Ladenlokal eines 1898 erbauten Geschäftshaus - Umbau 1911 (Einbau Balkon) mit 450 Plätzen (Kinematographen AG). Letzter Spieltag 30.6.1932)
WALHALLA
Schnabelgasse 4, 1907-1908
  TONBILD-THEATER/ SAXO-HELVETIA
Freie Strasse 5, 1908
ROYAL
Steinentorberg 2 (Heuwaage), 1911-1916
  WELT-KINEMATOGRAPH
Freie Strasse 29, 1908-1913
Grossbasel
traumkino basel